Neues Fraunhofer-Institut findet Lösungen für besondere Herausforderungen in der Produktion

Wie sieht innovative Produktion von Großstrukturen in der Zukunft aus? Dazu forscht seit Anfang 2020 das Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Pro-duktionstechnik IGP in Rostock. Das neue Institut entwickelt innovative Konzepte für Produkt- und Prozessinnovationen. Der Forschungsfokus liegt auf Zukunftsbranchen wie Schiff- und Stahlbau, Energie- und Umwelttechnik, Schienen- und Nutzfahrzeugbau sowie Maschinen- und Anlagenbau. Die ehemals eigenständige Einrichtung wurde Anfang 2020 zu einem Fraunhofer-Institut überführt und ist damit das erste Institut der Fraunhofer-Gesellschaft mit Hauptsitz in Mecklenburg-Vorpommern.

Prof. Flügge steht vor dem Institut und hält Einladung für die Feierlichkeit.
© Fraunhofer IGP
Die Einladungen waren schon gedruckt und versendet, dann kam Corona. Institutsleiter Prof. Wilko Flügge wird die Feierlichkeiten mit seinen Mitarbeitern und Gästen im kommenden Jahr nachholen.

Immer größere und komplexere Konstruktionen müssen extreme mechanische und klimatische Belastungen aushalten. Um diese Herausforderungen zu adressieren, wurde bereits 1992 vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA eine Projektgruppe in Rostock gegründet. Aus dieser ging die eigenständige Fraunhofer-Einrichtung für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP hervor, die seit Anfang des Jahres offiziell ein Institut der Fraunhofer-Gesellschaft ist.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind vor allem darauf spezialisiert, ressourcenschonende Alternativen zu finden, die Umwelt und Arbeitende entlasten. Ziel der Forschung ist die Entwicklung ganzheitlicher Lösungen, die eine kostengünstigere und qualitätsgerechte Fertigung ermöglichen.

Starker Forschungspartner im Nordosten

»Ressourcenschonende Lösungen für besondere Herausforderungen in der Produktion sind ein entscheidender Baustein für zentrale Industriebranchen in Deutschland und Europa«, erklärte Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, zur Institutsgründung. »Mit der Eröffnung des Fraunhofer IPG übernimmt Deutschland einen Spitzenplatz bei der Entwicklung von effizienten Großstrukturen in der Produktion – ein entscheidender Beitrag, um die industriellen Wertschöpfungsketten im internationalen Wettbewerb nachhaltig zukunftsfähig zu gestalten.«

Seit 2017 ist die Zahl der Mitarbeitenden des Instituts stetig gestiegen. Zurzeit wird das Gebäude in einem vierten Bauabschnitt um eine Werkshalle mit Laboren und Büros erweitert. »Wir sind seit vielen Jahren ein zuverlässiger und starker Forschungspartner der Industrie in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus. In den vergangenen zwei Jahren konnten wir unsere Kooperationen weiter ausbauen. Wir werden unsere Kompetenzen im Bereich Großstrukturen auch in Zukunft aktiv vorantreiben«, so Institutsleiter Prof. Wilko Flügge.

Im großen Anbau des Fraunhofer IGP, der 2021 fertiggestellt wird, bildet das Zukunftsthema »Werft 4.0« einen Schwerpunkt. Das Institut hat sich unter anderem auf Forschung zu Fertigungstechnik und Verfahren sowie Werkstoffen unter Wasser spezialisiert. Als Mitglied in der Forschungsgruppe Smart Ocean Technology wird das Fraunhofer IGP auch im Digital Ocean Lab vertreten sein. Aktuell ist das IGP unter anderem am Wachstumskern »OWSplus – Floating Offshore Wind Solutions« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beteiligt: In diesem Projekt entwickeln die Bündnispartner Lösungen für die nächste Evolutionsstufe der regenerativen Stromerzeugung.

Geplante Veranstaltung zur Institutsgründung wegen Corona abgesagt

Mit einem Festakt wollte das Fraunhofer IGP am 29. April 2020 Institutsgründung und Richtfest für den vierten Bauabschnitt feiern. Eingeladen waren unter anderem Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe, Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund Neugebauer sowie der Rektor der Universität Rostock, Prof. Wolfgang Schareck. „Wir bedauern es sehr, dass wir die Veranstaltung absagen müssen. Die Durchführung mit rund 200 Gästen sowie unseren beinahe 200 Mitarbeitern ist angesichts der Corona-Pandemie nicht haltbar. Wir planen die Feierlichkeiten im kommenden Jahr zur Einweihung des neuen Gebäudes nachzuholen“, erklärt Prof. Wilko Flügge.

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