Urbanen Stadtverkehr von der Straße aufs Wasser bringen – Bündnis E2MUT nimmt die Arbeit auf

Mit dem Slogan »Green energies for blue transportation« geht das Bündnis Emissionsfreie Elektromobilität für maritime urbane Transporte – kurz E2MUT – an den Start. Gemeinsam wollen die beteiligten Unternehmen marktreife Mobilitätslösungen auf dem Wasser entwickeln.

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So wie hier die Fähre in Warnemünde soll in Zukunft urbane Schifffahrt den Stadtverkehr entlasten. Schiffe sollen dann mit Elektroantrieb eine umweltfreundlichere Alternative bieten.

Rostock. In den vergangenen Monaten haben sich verschiedene Unternehmen aus der Region Rostock sowie Unternehmen aus Hamburg, Stralsund und München zum Bündnis E2MUT zusammengeschlossen. Unterstützt werden sie bei ihrem Vorhaben von der Universität Rostock und dem Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP in Rostock, dass das Projekt 2020 im Rahmen seiner Mitarbeit im Windenergiecluster Mecklenburg-Vorpommern initiiert hat. 

Das Bündnis will in Zukunft die Entwicklung und Markteinführung von emissionsfreien urbanen Mobilitätslösungen auf dem Wasser vorantreiben. Zunächst liegt der Schwerpunkt auf der Schifffahrt in küstennahen Seegewässern, Binnenwasserstraßen und großen Seen mit besonderem Fokus auf den Verkehr in sowie zwischen Städten. »Die zunehmende Urbanisierung und der Individualverkehr führen zu überfüllten Straßen in Stadtgebieten. Diesem Trend wollen wir durch die Einbindung der Wasserstraßen begegnen und durch emissionslose Antriebssysteme auf Batterie- und Wasserstoffbasis so einen Großteil der verkehrsbedingt Schadstoff- und Lärmemissionen in den Städten beseitigen«, erklärt Dr. Jan Sender, Abteilungsleitung Produktionsorganisation und Logistik vom Fraunhofer IGP.  

Aufgrund der breitgefächerten Kompetenzen der beteiligten Partner kann bei der Entwicklung auf viel Erfahrung und fundiertes Wissen in den Bereichen maritime Mobilitätslösungen, Infrastruktur, alternative Antriebssysteme und Energiebereitstellung zurückgegriffen werden. So sollen im Laufe der dreijährigen Projektlaufzeit ganzheitliche urbane Mobilitätslösungen für Personennah- und Wirtschaftsverkehre entstehen. »Die Einbindung der Wasserstraße in die urbanen Verkehrsnetze ist der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung«, so Dr. Sender, der sich im Projekt mit der simulationsgestützten Logistikplanung beschäftigt. 

Startschuss für das Projekt war am 1. September 2021. Das Fraunhofer IGP hat die Leitung eines der drei Verbundprojekte im Bündnis übernommen. Gemeinsam mit den Unternehmen Tamsen Maritim, Ostseestaal, IMG, tfc - tools for composite und der ar engineers GmbH soll in mehreren Teilprojekten Leichtbautechnologien für moderne Elektroschiffe entwickelt werden. »In dem Verbundprojekt wird unter anderem an hybrider Antriebsgestaltung, modularen geklebten Schiffdesigns und der Anwendung von CFK-Foils zur Verringerung des Fahrtwiderstandes geforscht.«, sagt Dr. Nikolai Glück, Abteilungsleitung Neue Verfahren und Werkstoffe am Fraunhofer IGP, zum Auftakt des Projektes. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Fraunhofer IGP liegt im Bereich innovativer Korrosionsschutzsysteme für Multi-Materialanwendungen. 

Gefördert wird das gesamte Projekt durch das BMBF im Rahmen des Programms RUBIN – Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation. Den 14 Partnern (TAMSEN MARITIM GmbH, Ostseestaal GmbH & Co. KG, Neptun Ship Design GmbH, NORIS Automation GmbH, tfc tools for composite GmbH, APEX Energy Teterow GmbH, Torqeedo GmbH, GTC Energy Solutions GmbH, ar engineers GmbH, Krebs Korrosionsschutz GmbH, Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH, ATI Küste GmbH, Universität Rostock und Fraunhofer IGP) steht ein Gesamtvolumen von mehr als 16 Millionen Euro zur Verfügung. 

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