Klebtechnik

Teamleiterin Linda Fröck im Gespräch

© Fraunhofer IGP

Du bist seit 2020 Teamleiterin der Klebtechnik, wie hat sich dein Arbeitsalltag seitdem verändert und wie ist dein Team aufgebaut?

Für mich haben sich natürlich einige Änderungen ergeben. Es fallen nun wesentlich mehr organisatorische Aufgaben an. Die Mitarbeiter:innenführung ist ebenfalls ein neuer Schwerpunkt, in den ich mich zusammen mit dem Team einarbeiten muss. Die neuen Aufgaben machen mir aber großen Spaß und deswegen freue ich mich dies in der Zukunft vertiefen zu können. Das Team Klebtechnik besteht derzeit aus vier jungen Mitarbeiter:innen und mir. Christopher Wald kümmert sich derzeit hauptsächlich um den Bereich der zerstörungsfreien Prüftechnik sowie Simulation von Klebungen. Johannes Gatzke und Tom Kibellus sind im Bereich des Klebens Unterwasser und Offshore tätig. Seit dem Februar 2021 verstärkt zudem Matthias Lang unser Team. Er wird sich zunächst vorrangig um Projekte aus der Windenergiebranche kümmern. Ich selbst beschäftige mich derzeit mit der Alterung von Klebungen im maritimen Bereich. Gemeinsam kümmern wir uns zudem um kurzfristig zu bearbeitende Problemstellungen der Industrie und die experimentelle Untersuchung von Klebverbindungen im akkreditierten Prüflabor.

Worin siehst Du den Vorteil, dass Eure alte Gruppe nun eine eigene Abteilung ist und die Gruppe in drei Teams aufgespalten wurde?

Für uns als Team bietet sich die Chance enger zusammenzuarbeiten. Da jedes Team nun kleiner ist als vorher die gesamte Gruppe sind Termine und Absprachen flexibler gestaltbar. Da es trotzdem regelmäßige Treffen mit unserem Abteilungsleiter und den weiteren Teamleitern gibt, ist der Austausch unter den Teams dennoch gewährleistet. Positiv sehe ich weiterhin, dass die Abgrenzung der einzelnen Teams klarer geregelt ist, was die Projektleitung erleichtert, ein Zusammenarbeiten aber natürlich nicht verhindert.

Was habt ihr im ersten Jahr eurer Teamarbeit schon umgesetzt?

Im ersten Jahr unserer Teamarbeit konnten wir ein funktionierendes Miteinander gestalten. Zusammen haben wir überlegt in welcher Weise wir als Team kommunizieren wollen, in welcher Weise wir Teammeetings und projektbezogene Treffen abhalten wollen. Bedingt durch die Situation im letzten Jahr haben sich dabei flexible Modelle von Videokonferenzen bis zu gemeinsamen Treffen an der frischen Luft ergeben. Dies möchten wir auch nach der Corona-Situation weiter beibehalten. Zudem konnten im letzten Jahr vier Forschungsprojekte starten (Unterwasserklebprozess, LEVADI, Klebschichtalterung und ARGOS) und weitere Projektanträge eingereicht werden.

Welche Trends im Bereich Klebtechnik zeichnen sich aktuell ab?

Im Bereich Klebtechnik zeigt sich, dass die Simulation von Klebverbindungen und Prozessen immer mehr in den Vordergrund rückt. Solche Simulationsaufgaben wurden bereits erfolgreich durch unser Team bearbeitet. Zudem gibt es derzeit Ideen für größere
Forschungsprojekte um das Wissen auf diesem Gebiet weiter zu steigern und voranzutreiben. Ein weiterer Trend ist der Einsatz der Klebtechnik in immer neuen Anwendungsbereichen, wie zum Beispiel dem Schiffbau. Durch die Leitung der Gruppe »Kleben im Schiffbau« sind wir hier sehr nahe an der maritimen Industrie und können Forschungsprojekte entsprechend den Wünschen der Mitwirkenden gestalten. Ein dritter Trend ist sicher die Automatisierung von Klebprozesses. Dieses Feld ist für uns besonders interessant, da es uns als Fraunhofer IGP die Möglichkeit bietet mit Mitarbeiter:innen der Klebtechnik und der Automatisierungstechnik gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten und somit auch im Haus neue Verknüpfungspunkte zu schaffen.

In welche Richtung wird sich Dein Team in Zukunft entwickeln?

Wir werden das Team sicher entsprechend der derzeitigen Trends ausrichten. Gerade im Bereich der Automatisierung von Klebprozesses sowie der Simulation sehe ich noch großes Potential für unser Team. Natürlich werden wir aber auch unseren gewohnten Arbeitsfeldern, wie der Windindustrie oder der Auswahl und Qualifizierung von Klebstoffen für unterschiedliche Anwendungen treu bleiben, da sich auch in diesem Bereich stets Neuerungen ergeben und sich spannende Projekte hinter den jeweiligen Problemstellungen verstecken.