Wenn es kalt wird, sinkt die Reichweite

Fraunhofer IGP abseits der Großstrukturen unterwegs – Schichtheizmodul für Elektroautos soll volle Reichweite erhalten

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Die Fraunhofer-Einrichtung für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP beteiligt sich an der Entwicklung eines Heizelementes für Elektrofahrzeuge, das die Reichweite erhöht, für klare Sicht und somit mehr Sicherheit sorgt. Gemeinsam mit der Webasto Neubrandenburg GmbH und den Forschungseinrichtungen Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-Vorpommern GmbH aus Rostock sowie dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie aus Greifswald wurde das Projekt „Integratives Schichtheizmodul“ gestartet.

Zukunftsfeld Elektromobilität

Dass die Temperatur die Leistung einer Batterie beeinflusst, macht sich zum Beispiel bei Minusgraden im Winter bemerkbar. Dann „entlädt“ sich der Handyakku in der Jackentasche wesentlich schneller. Die Kapazität einer Batterie sinkt, wenn die Temperatur sinkt.  Elektrofahrzeuge verlieren so Reichweite. Die Partner des Forschungs- und Entwicklungsprojektes entwickeln ein Heizelement, welches die Konditionierung von Elektronikkomponenten von Elektroautos zur Erhöhung der Reichweite durch Verringerung von negativen Konditionierungseffekten optimiert. Kurz: Die Batterie wird beheizt, damit ihre volle Kapazität erhalten bleibt. Das Schichtheizmodul soll aus einem hochintegrativem Heizgerät sowie einer Vielzahl an Hochvolt-Komponenten bestehen und über eine übergeordnete Steuerung verfügen.

Heizung als Sicherheitsfeature

Während Standheizungen bei Fahrzeugen mit fossilem Energieträger allein dem Komfort der Fahrzeuginsassen dienen, stellt die Heizung in Elektrofahrzeugen außerdem ein Sicherheitsfeature dar. Durch die deutlich geringere Abwärme des Elektroantriebes können Scheiben nur so enteist beziehungsweise vor dem Beschlagen geschützt werden. Die Ausstattungsquote erhöht sich als Konsequenz von etwa zehn Prozent bei herkömmlichen Fahrzeugen auf 100 Prozent bei Elektrofahrzeugen.

Effiziente Produktion

Das Fraunhofer IGP begibt sich damit auf Pfade jenseits der Großstrukturen und der Losgröße 1. Doch Elektrofahrzeuge liegen im Trend. Um der steigenden Marktnachfrage gerecht zu werden, unterstützt die Rostocker Forschungseinrichtung das Projekt durch eine wissenschaftlich fundierte Produkt- und Prozessoptimierung sowie den Einsatz modernster Methoden der Digitalen Fabrik zur Entwicklung eines innovativen Anlagenkonzepts und einer effizienten Produktion.

Zur Umsetzung der gesteckten Ziele wird das Fraunhofer IGP mit rund zwei Millionen Euro durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Bis zum Jahr 2023 soll so ein entscheidender Beitrag für eine zukunftsfähige und leistungsfähige Elektromobilität bei hoher Sicherheit und gleichbleibendem Komfort geleistet werden.

 

Ansprechpartner
M. Sc. Benjamin Illgen

Projektverantwortlicher

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Mail: benjamin.illgen@igp.fraunhofer.de

www.igp.fraunhofer.de

 

Öffentlichkeitsarbeit

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