Preisübergabe in Neubrandenburg

Fraunhofer IGP Preis 2020 für Webasto Thermo & Comfort SE

Der Fraunhofer IGP Preis wird seit 2018 jährlich als Zukunfts- und Innovationspreis auf dem Gebiet der Produktionstechnik verliehen. Hervorgehoben wird der technologische, wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Nutzwert, der in der engen Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Industriepartnern gewonnen wird. Die Auszeichnung für das Jahr 2020 übergab Institutsleiter Prof. Wilko Flügge am 19. April 2021 an Dr. Andreas Dikow, Vice President Operations der Webasto Thermo & Comfort SE in Anwesenheit von Dr. Wolfgang Blank, Präsident der IHK Neubrandenburg sowie von Jürgen Ramthun, Vizepräsident der IHK Neubrandenburg.

© Fraunhofer IGP
Bei einem kurzen Besuch bei Webasto übergab Prof. Dr.-Ing. Wilko Flügge (Leiter des Fraunhofer IGP, 3.v. li.) den Fraunhofer IGP Preis 2021 an Dr. Andreas Dikow (Vice President Operations der Webasto Thermo & Comfort SE, 2.v. li.), in Anwesenheit von Dr. Wolfgang Blanck (Präsident der IHK Neubrandenburg, rechts) und Jürgen Ramthun (Vizepräsident der IHK Neubrandenburg, links).

»Der Fraunhofer IGP Preis 2020 zeichnet Partner des IGP aus, die gemeinsame Innovationen in Produktionsverfahren für den Serienbetrieb umsetzen, wie es am Webasto Standort Neubrandenburg der Fall ist. Dies hat das Neubrandenburger Unternehmen am Beispiel innovativer Hochvoltheizsysteme unter Beweis stellen können«, erklärte Prof. Wilko Flügge, Leiter des Fraunhofer-Institutes für Produktionstechnik IGP in Rostock, bei der Preisübergabe am Montag in Neubrandenburg.

Mit dem technologischen Wandel in der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität sind auch neuartige Thermosysteme notwendig. Derartige Systeme sind mit den konventionellen Fertigungstechnologien nicht realisierbar. Vielmehr müssen hochinnovative Oberflächenbeschichtungs- und Fügeverfahren entwickelt, industrialisiert und in kurzer Zeit zur Serienreife gebracht werden.

Der Webasto Standort Neubrandenburg hat in kurzer Zeit mehrere hochinnovative Verfahren für den Einsatz im Bereich der Heizungssysteme für Elektrofahrzeuge in 400V und 800V Bordnetzen entwickelt.

Unter anderem das Beschichten von Oberflächen im Mikrometer Schichtdickenbereich von metallischen und nichtmetallischen Materialien, das Kleben von metallischen und nichtmetallischen Werkstoffen, das Laserschweißen von Kupferverbindungen und von Aluminium-Druckguss-Komponenten, das Hydrophobieren von Substraten; das Laserlöten und Vollautomatische Testen von Hochvolt-Durchschlags-Festigkeiten mit bis zu 3000V Testspannung.

In den genannten Beispielen kommen Technologien zum Einsatz, mit denen im Unternehmen und auch der Branche neue Wege gegangen wurden. Die Industrialisierung dieser Technologien in den Großserienbetrieb ohne direkte Vorkenntnisse und Erfahrungen stellt ein Unternehmen und die Mitarbeiter vor große Herausforderungen.

»Webasto hat in Neubrandenburg gezeigt, wie durch intelligenten Kompetenzaufbau der Mitarbeitenden und gezielte Kooperation mit Wissensträgern aus industrienahen Forschungseinrichtungen der Region (u.a. SLV-Rostock, Leibniz INP, Fraunhofer IGP) und Engineering Partnern (u.a. automation&software Günther Tausch GmbH Neubrandenburg) in kurzer Zeit Know-how aufgebaut und wirksam eingesetzt werden kann. Durch dieses intelligent kombinierte Experten-Know-how aus Wissenschaft, Engineering und Industrie in Verbindung mit frühzeitigen gezielten Teilinvestitionen in konkrete Anlagentechnik konnte der Industrialisierungsprozess beschleunigt, gleichzeitig im Risiko begrenzt und bei neuen Erkenntnissen gezielt angepasst und final erfolgreich umgesetzt werden«, so Dr. Jan Sender, Abteilungsleiter Produktionssysteme und Logistik am Fraunhofer IGP.

Dr. Dikow und sein Team zeigen, wie am Standort Deutschland durch smartes Engineering und kooperative Entwicklungstätigkeiten schnell und agil neue Technologien adaptiert und in einen Serienprozess überführt werden können. Diese nachgewiesene Fähigkeit und Kompetenz von Webasto in Neubrandenburg ist in Zeiten des technologischen Wandels von besonderer Bedeutung und soll daher durch diesen Preis eine entsprechende Würdigung erhalten. »Wir freuen uns über diese Ehrung durch Fraunhofer und sind überzeugt davon, dass nur die enge Vernetzung von Industrie und Forschung im Bereich Industrie 4.0 und Digitalisierung die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern dauerhaft sicherstellen kann«, sagte Dr. Andreas Dikow nach der Übergabe.

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